Auf der Über mich Seite hatte ich es ja schon geschrieben – 2017 war ein besonderes Jahr für mich. Ich hatte beschlossen, endlich den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Und wenn du plötzlich selbst für alles zuständig bist – ja, auch für die Altersvorsorge – dann wird es Zeit, sich mal gründlich mit den eigenen Finanzen auseinanderzusetzen. Also, Kassensturz: Was gab ich eigentlich so aus? Und, noch wichtiger, wie und wo kann ich Geld sparen?
1. Kassensturz – Wo zum Teufel geht mein Geld hin?
Der erste Schritt zum Sparen führte mich erstmal durch meine Online Kontoauszüge. Habe mir eine schicke Excel Tabelle angelegt und alle Kosten der letzten drei Monate aufgeschrieben. Da war die eine oder andere Überraschung dabei und wenn ich ehrlich sein soll – bei einigen Positionen musste ich erstmal eine Weile nachdenken, was ich denn überhaupt gekauft hatte. Gerade wenn es Dinge waren, die ich mit Paypal gezahlt oder bei Amazon bestellt hatte.
Dann habe ich den ganzen Mist in Excel sortiert. Was sind die fixen Ausgaben? Das waren bei mir folgende Posten:
- Hauskredit
- Strom, Wasser, Gas
- Versicherungen
- Abos (Zeitschriften, Netflix, Spotify etc.)
- Handy
- Sportvereine
- GEZ
- Grundsteuer
- Schornsteinfeger
Danach kamen dann die Dinge dran, die variable Kosten sind. Dazu habe ich das Einkaufen von
- Lebensmitteln
- Klamotten
- auswärts Essen
- Geschenke
- Hygieneartikel
- Freizeit
- Bücher usw.
gezählt, also alles, bei dem man selbst dabei ist beim ausgeben und man sich nicht fix an etwas halten muss. Ich muss zugeben, dass mich überrascht hat, wie viel ich an Lebensmittel ausgegeben habe. Und Bücher! Meine Güte, so viel Geld für Bücher! Das war ein Anhaltspunkt, hier konnte ich eine Menge Geld sparen! Und das der Klamotten Anteil wirklich wenig war (und das als Frau 😉 ).
2. Die Fixkosten – geht das nicht günstiger?
Als nächstes habe ich mir meine Fixkosten angeschaut. Klingt erstmal langweilig, aber das ist wie das Überprüfen des Kleiderschranks – nur dass du hier keine Klamotten aussortierst, sondern Abos und Verträge, die sich still und heimlich in deinem Budget eingenistet haben. Klar, wir müssen wohnen, brauchen Strom, Wasser und Gas und wir brauchen auch einige Versicherungen. Aber: Geht das nicht alles ein wenig günstiger? Also habe ich mir die bestehenden Verträge angeschaut. Am Hauskredit ließ sich nichts machen – der war einfach fix. Aber die Verträge für Strom, Wasser und Gas habe ich mal unter die Lupe genommen und siehe da: Es ging auch günstiger. Habe also die alten Verträge gekündigt und neue abgeschlossen. Auch die Versicherungen hab ich mir mal genauer angeschaut: Tatsächlich erhöhen die meisten Versicherungen jedes Jahr ihren Preis und das lief teilweise schon seit Jahren so. Also habe ich alles das rausgeworfen, was total unnötig war und mir bei Vergleichsportalen mal die Wechselmöglichkeiten angesehen. Ihr glaubt nicht, was ich im Jahr alleine durch die Änderungen meiner Verträge gespart habe – mehr als 1000 (!!!) Euro waren da drin!
3. Spontankäufe – der kleine Saboteur
Das Gleiche habe ich dann mit den variablen Kosten gemacht. Wie gesagt, Lebensmittel und Bücher waren ein riesiger Posten. Aber auch die Spontankäufe. Hier mal was, das ich auf Instagram gesehen hatte und auf einmal unbedingt brauchte, aber auch hier mal Schnickschnack, da mal Schnickschnack, wenn ich in der Stadt war. Mir ist aufgefallen, dass ich unheimlich viel Geld für Dinge ausgegeben hatte, die ich eigentlich gar nicht brauchte und wie oben schon geschrieben – gar nicht mehr wußte, das ich das überhaupt bestellt hatte.
Damit mir das so nicht mehr passiert habe ich was total langweiliges gemacht. Ich habe für 3 Monate
4. Ein Haushaltsbuch geführt
Hier habe ich alles, was ich gekauft habe ganz klassisch jeden Abend, wenn ich auf der Couch saß, aufgeschrieben. Ich weiß, dass es unzählige Apps dafür gibt, aber damit bin ich überhaupt nicht warm geworden. Habe mir nach jedem Einkauf einfach den Bon geben lassen und wenn ich online bestellt hatte, eben aufgeschrieben was ich bestellt hatte und was das gekostet hat. Alleine dadurch hat sich mein Kaufverhalten schon geändert. Es ist verrückt, aber ich habe jedes Mal beim Geld ausgeben gedacht: “Das musst du heute Abend auch noch aufschreiben” Und da das führen eines Haushaltbuches jetzt nicht so unbedingt mein liebstes Hobby war, habe ich mir einige Einkäufe direkt geknickt. Soviel zum Thema Geld sparen 😉
Und allein das ist was Wunderbares gewesen: Ich habe nach einiger Zeit einfach BEWUSSTER eingekauft. Hab mich jedes Mal gefragt: Brauch ich das wirklich? Das klingt so banal, aber das hat mir ehrlich die Augen geöffnet und zwar dafür, dass ich mein Geld bisher zum Teil total verschwendet hatte. Das führte dazu, dass ich
a) viel mit meiner Schwester telefonierte, denn sie ist auch eine totale Leseratte und die Mayersche in unserer Stadt hat sich an uns eine goldene Nase verdient. Wir sprechen uns seitdem ab, wer sich welches Buch kauft und leihen sie uns gegenseitig aus.
b) ich mir zusätzlich einen Bibliotheksausweis besorgt habe.
c) Budget für Lebensmittel gesetzt habe.
d) Spontankäufe vermeide
e) bei Dingen, die teurer sind, versuche ich diese aufzuschieben. Hier mal ein Beispiel: Unsere Couch ist echt nicht mehr schön und ich wünsche mir wirklich eine Neue. Notwendig ist es nicht, aber es ist ein grooooßer Wunsch. Ich schiebe das einfach. Muss ja nicht heute sein. Und welche will ich überhaupt? DIESE Entscheidung kann ja schon lange dauern 😉 Naja, man muss sich nicht jeden Wunsch direkt erfüllen, oder?
5. Geld sparen – ein Sparkonto eröffnen
Und hier habe ich das Geld, welches ich bei den Fixkosten gespart hatte, erstmal drauf überwiesen. Und auch die Differenz der variablen Kosten habe ich drauf geschoben. Ich konnte kaum glauben, was da so zusammen kam. Drei Monate hab ich das gemacht und es waren mehrere hundert Euro, die so zusammen gekommen sind. Unglaublich.
Du siehst, dass es eigentlich ganz einfach ist Geld zu sparen, aber die meisten haben einfach keine Lust sich mit ihren Finanzen und Verträgen auseinander zu setzen. Wenn man sich das aber erst einmal traut und schaut, was man verbessern kann, dann kommt der Rest irgendwie schon (fast) von alleine. Denn man wird sich darüber bewußt, wo das Geld bleibt und wo man Geld sparen kann.
Ich wünsche euch einen schönen restlichen Sonntagabend 🙂
Sanne
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