Es ist verrückt, an den 13.08.2018 kann ich mich noch ganz genau erinnern. Da habe ich die ersten 4.000 Euro in 3 ETFs investiert und meine Hände auf der Maus haben gezittert. Ob ich alles richtig mache? Ob das wirklich was wird? Dieser Tag wird mir für immer in Erinnerung bleiben.

Gerade eben hatte ich mich Selbstständig gemacht, alle Finanzen sortiert, massig Bücher gelesen und dann endlich meinen elendigen Riester Vertrag gekündigt. Meine Bankberaterin war ausser sich – wie könne ich das nur machen? Ob ich nicht wüßte, dass all meine Förderungen verloren wären? Man müsse doch am Aktienmarkt sein und Riester wäre dafür genial! Ja, sagte ich (sogar ziemlich hochnäsig, nachdem ich so arg gemaßregelt wurde) das wüßte ich.
Mein Mann hat mich für völlig bekloppt gehalten (Du hast drei Bücher gelesen, und jetzt meinst du, du bist schlauer als alle Anderen? Mußt du ja selbst wissen…)
Ganz zu schweigen von meinem inneren Kritiker: Bist du dir WIRKLICH sicher???

Und die Antwort war: JA.

Den Spruch halte ich meinem Mann übrigens immer noch gerne vor 😉

Angefangen bin ich mit drei ETFs, einmal Developed World, Emerging Markets und Small Caps, alles von Vanguard. 500 Euro hatte ich pro Monat zur Verfügung und die 4000 Euro kamen, wie gesagt, aus meinem Riester Vertrag. Also habe ich in den ersten Monaten fleißig investiert. 60-20-20, so habe ich die Sparsumme aufgeteilt. Und ich muss ehrlich sagen: Am Anfang habe ich wahnsinnig oft ins Depot geguckt. Ich hatte Angst. Was, wenn die Bankberaterin und mein Mann doch Recht behalten würden? Spoiler: Hatten sie nicht 😉

Nach ein paar Monaten und und noch mehr Lesestoff dachte ich mir, dass es ja nicht schaden könnte, ein paar Apple Aktien zu kaufen. Ich mag Apple. Und Coca Cola mochte ich auch, also hab ich mal hier und mal da eine Einzelaktie gekauft. Und auf einmal hatte ich Geld auf meinem Verrechnungskonto: Hä? Aus heutiger Sicht war ich total blauäugig, es waren natürlich Dividenden. (Es ist verrückt, ich weiß!!!) Und so fing eigentlich alles an. Die ersten Dividenden haben mir gezeigt: Geld kann mehr Geld machen. Und natürlich habe ich auch über das Für und Wider von Dividenden nachgedacht und wieder viel gelesen. Nach einiger Zeit habe ich mich dann dazu entschieden, die Dividendenstrategie zu fahren. Cashflow – das hält einen auch bei der Stange, wenn die Kurse mal runtergehen. Cashflow – das ist das, was man REAL hat, auch wenn es mal nicht so gut läuft.

Nach sieben Jahren kann ich mich nur fragen: Warum hat mir das vorher noch nie jemand richtig erklärt? Hätte ich das früher gewußt, dann wäre ich schon viel eher dabei gewesen. Jetzt erinnere ich mich gerne an meine zitternden Hände vor sieben Jahren. Wenn ich jetzt auf mich zurückblicke, dann denke ich: Alles richtig gemacht 🙂

PS: Mein Mann denkt das jetzt auch 😉

Eure Sanne